Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl: Ein kleines Wunder der Natur?

Was ist Nachtkerzenöl?

Nachtkerzenöl ist ein Pflanzenöl, das aus den Samen der Nachtkerze (Oenothera biennis) gewonnen wird. Die Nachtkerze, auch als Gelbe Nachtkerze oder Schinkenwurz bekannt, ist eine zweijährige Pflanze mit leuchtend gelben Blüten, die sich abends öffnen und einen angenehmen Duft verströmen. Das aus den Samen kaltgepresste Öl ist reich an essentiellen Fettsäuren, insbesondere Gamma-Linolensäure (GLA), die zu den Omega-6-Fettsäuren gehört.

Die Geschichte des Nachtkerzenöls

Die Nachtkerze ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet und wurde von den Ureinwohnern als Heilpflanze geschätzt. Sie nutzten die Wurzeln, Blätter und Samen für verschiedene Beschwerden. Im 17. Jahrhundert gelangte die Pflanze nach Europa und fand auch hier schnell Anwendung in der Volksmedizin. Das aus den Samen gewonnene Öl wurde traditionell zur Linderung von Hautproblemen, zur Wundheilung und bei Frauenleiden eingesetzt. Heute wird Nachtkerzenöl weltweit als Nahrungsergänzungsmittel verwendet und ist Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen.

Wirkstoffe & Inhaltsstoffe des Nachtkerzenöls

Nachtkerzenöl zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren aus. Hauptbestandteil ist die Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure, gefolgt von der Gamma-Linolensäure (GLA), ebenfalls eine Omega-6-Fettsäure. GLA ist die für die meisten gesundheitlichen Vorteile des Nachtkerzenöls verantwortliche Komponente. Der Körper kann GLA zwar aus Linolsäure selbst herstellen, jedoch kann dieser Prozess durch verschiedene Faktoren, wie Alter, Ernährung und Krankheiten, beeinträchtigt sein. Daher kann die zusätzliche Zufuhr von GLA durch Nachtkerzenöl von Vorteil sein.

Nachtkerzenöl

Wirkung & Anwendungsgebiete von Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl wird bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Besonders bekannt ist seine positive Wirkung bei Hautproblemen wie Neurodermitis und Akne. GLA kann Entzündungen hemmen und die Hautbarriere stärken, was zu einer Linderung von Juckreiz, Rötungen und Trockenheit führen kann. Auch bei prämenstruellem Syndrom (PMS) kann Nachtkerzenöl helfen, die typischen Symptome wie Brustspannen, Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen zu lindern. Darüber hinaus wird Nachtkerzenöl zur Unterstützung der Gelenkgesundheit, bei rheumatischen Beschwerden und zur Regulierung des Cholesterinspiegels eingesetzt.

Wissenschaft & Studienlage zu Nachtkerzenöl

Die Wirksamkeit von Nachtkerzenöl wird durch zahlreiche Studien untersucht. Positive Ergebnisse wurden insbesondere bei der Behandlung von Neurodermitis und PMS erzielt. Studien zeigen, dass die Einnahme von Nachtkerzenöl die Hautsymptome bei Neurodermitis signifikant verbessern kann. Auch bei PMS konnte eine Reduktion der Beschwerden durch die GLA-Zufuhr nachgewiesen werden. Die Forschung zur Wirkung von Nachtkerzenöl bei anderen Anwendungsgebieten, wie Gelenkbeschwerden und Cholesterinsenkung, ist noch nicht so umfassend und liefert bisher gemischte Ergebnisse.

Nebenwirkungen & Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme von Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl gilt allgemein als gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen sind meist mild und treten selten auf. Dazu gehören leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall. In seltenen Fällen können auch Kopfschmerzen oder allergische Reaktionen auftreten. Personen mit Epilepsie oder Blutgerinnungsstörungen sollten vor der Einnahme von Nachtkerzenöl Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit wird die Einnahme von Nachtkerzenöl nur nach Rücksprache mit dem Arzt empfohlen. Die Dosierung von Nachtkerzenöl variiert je nach Anwendungsgebiet und sollte individuell angepasst werden. Es ist ratsam, die empfohlene Tagesdosis nicht zu überschreiten und bei Unsicherheiten einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.