Meerrettich

Meerrettich

Die scharfe Knolle: Meerrettich und seine Geheimnisse

Was ist Meerrettich?

Meerrettich (Armoracia rusticana) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler. Bekannt ist er vor allem für seine scharfe Wurzel, die als Gewürz und Heilpflanze Verwendung findet. Der Geschmack ist nicht mit Chili-Schärfe zu vergleichen, sondern eher stechend und etwas süßlich. Diese Schärfe entsteht erst, wenn die Wurzel zerkleinert wird. Im Ganzen ist sie geruchs- und geschmacksneutral.

Eine Reise durch die Geschichte des Meerrettichs

Die Geschichte des Meerrettichs reicht weit zurück. Bereits im antiken Griechenland und Rom war die Pflanze bekannt und wurde sowohl medizinisch als auch kulinarisch genutzt. Im Mittelalter fand Meerrettich seinen Weg nach Mitteleuropa und wurde schnell zu einem beliebten Gewürz, besonders in der traditionellen Küche von Ländern wie Deutschland, Österreich und Polen. Schon damals wusste man die heilenden Kräfte der scharfen Wurzel zu schätzen.

Wirkstoffe & Inhaltsstoffe: Was steckt im Meerrettich?

Die Schärfe des Meerrettichs kommt von Senfölglycosiden, insbesondere Sinigrin. Wenn die Wurzel verletzt wird, werden diese Glykoside durch Enzyme in Allylsenföl umgewandelt, welches für den charakteristischen scharfen Geschmack und Geruch verantwortlich ist. Neben Senfölglycosiden enthält Meerrettich auch Vitamin C, B-Vitamine, Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen.

Von der Volksmedizin zur Wissenschaft: Wirkung & Anwendungsgebiete

Traditionell wird Meerrettich zur Behandlung von Erkältungen, Husten, Bronchitis, Sinusitis und Harnwegsinfekten eingesetzt. Die Senföle wirken schleimlösend, antibakteriell und antiviral. Sie können helfen, die Atemwege zu befreien und die Abwehrkräfte zu stärken. Meerrettich wird auch äußerlich angewendet, beispielsweise bei Muskel- und Gelenkschmerzen.

Meerrettich

Wissenschaft & Studienlage: Was sagt die Forschung?

Zahlreiche Studien bestätigen die positiven Effekte von Meerrettich. So konnte in Untersuchungen die antibakterielle Wirkung gegen verschiedene Krankheitserreger nachgewiesen werden. Auch die schleimlösende Wirkung ist wissenschaftlich belegt. Es gibt Hinweise darauf, dass Meerrettichpräparate bei akuten Atemwegsinfekten die Symptome lindern und die Krankheitsdauer verkürzen können. Weitere Forschung ist notwendig, um die volle Bandbreite der gesundheitlichen Vorteile von Meerrettich zu erforschen.

Nebenwirkungen & Vorsichtsmaßnahmen: Was ist zu beachten?

Obwohl Meerrettich in der Regel gut verträglich ist, können bei empfindlichen Personen Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit oder Durchfall. Bei äußerlicher Anwendung kann es zu Hautreizungen kommen. Personen mit Schilddrüsenproblemen sollten vor dem Verzehr größerer Mengen Meerrettich Rücksprache mit einem Arzt halten, da Senfölglycoside die Jodaufnahme beeinflussen können. Schwangere und Stillende sollten ebenfalls vorsichtig sein und den Verzehr mit ihrem Arzt besprechen. Bei bestehenden Nierenerkrankungen ist Vorsicht geboten.