Medikamente bei Analfissur: Salben, Zäpfchen und Co. im Überblick

Medikamente bei Analfissur

Medikamente bei Analfissur: Salben, Zäpfchen und Co. im Überblick

Was ist eine Analfissur?

Eine Analfissur ist ein kleiner, schmerzhafter Einriss in der Schleimhaut des Analkanals. Sie tritt meist durch harten Stuhlgang oder starkes Pressen auf der Toilette auf. Die Schmerzen sind oft stechend und können beim Stuhlgang, aber auch danach noch anhalten. Blut am Toilettenpapier oder im Stuhl ist ebenfalls ein häufiges Symptom. Manchmal kann es auch zu Juckreiz oder einem brennenden Gefühl im Analbereich kommen.

Welche Arten von Medikamenten gibt es bei Analfissuren?

Es gibt verschiedene Medikamente, die bei Analfissuren eingesetzt werden können. Sie zielen darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Heilung zu fördern und die Stuhlregulation zu verbessern. Zu den gängigsten Medikamenten gehören:

Schmerzstillende Salben und Zäpfchen:

Lokale Schmerzmittel in Form von Salben oder Zäpfchen lindern die Schmerzen direkt am Ort des Geschehens. Sie enthalten oft Wirkstoffe wie Lidocain oder Benzocain.

Entzündungshemmende Salben und Zäpfchen:

Kortikosteroide, wie zum Beispiel Hydrocortison, wirken entzündungshemmend und können Schwellungen und Schmerzen reduzieren.

Nitroglycerin-Salbe:

Nitroglycerin erweitert die Blutgefäße und fördert so die Durchblutung im Analbereich. Dies kann die Heilung beschleunigen und den Schließmuskel entspannen, wodurch Schmerzen reduziert werden.

Calciumantagonisten-Salbe:

Calciumantagonisten, wie Nifedipin, entspannen ebenfalls den Schließmuskel und fördern die Durchblutung, was zur Heilung beitragen kann.

Stuhlweichmacher:

Stuhlweichmacher helfen, den Stuhl weicher zu machen und erleichtern so den Stuhlgang. Dies reduziert die Belastung der Analfissur und fördert die Heilung. Sie sind als Pulver, Granulat oder Tabletten erhältlich.

Abführmittel:

Bei Verstopfung können Abführmittel eingesetzt werden, um den Stuhlgang zu fördern. Es ist wichtig, Abführmittel nur kurzfristig und nach Rücksprache mit einem Arzt anzuwenden.

Medikamente bei Analfissur

Welche Medikamente sind rezeptfrei erhältlich?

Einige Schmerzmittel und Stuhlweichmacher sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Es ist jedoch ratsam, vor der Anwendung mit einem Arzt oder Apotheker zu sprechen, um die richtige Dosierung und Anwendung zu besprechen.

Welche Medikamente sind verschreibungspflichtig?

Nitroglycerin-Salbe, Calciumantagonisten-Salbe und Kortikosteroide sind in der Regel verschreibungspflichtig. Der Arzt wird die Notwendigkeit dieser Medikamente anhand des Schweregrades der Analfissur beurteilen.

Nebenwirkungen von Medikamenten bei Analfissuren

Wie bei allen Medikamenten können auch bei der Behandlung von Analfissuren Nebenwirkungen auftreten. Bei lokalen Schmerzmitteln können beispielsweise Hautirritationen oder allergische Reaktionen auftreten. Nitroglycerin-Salbe kann Kopfschmerzen verursachen. Bei der Anwendung von Kortikosteroiden kann es zu einer Verdünnung der Haut kommen. Es ist wichtig, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und bei Nebenwirkungen einen Arzt zu konsultieren.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Bei anhaltenden oder starken Schmerzen, Blutungen oder anderen Beschwerden sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Der Arzt kann die Diagnose stellen und die geeignete Behandlung empfehlen. In manchen Fällen kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein, insbesondere bei chronischen Analfissuren.

Hausmittel zur Linderung der Beschwerden

Neben medikamentösen Behandlungen gibt es auch einige Hausmittel, die zur Linderung der Beschwerden beitragen können:

Sitzbäder:

Warme Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde können Schmerzen lindern und die Heilung fördern.

Hygiene:

Eine sorgfältige Hygiene im Analbereich ist wichtig, um Infektionen zu vermeiden. Sanftes Abtupfen nach dem Stuhlgang ist empfehlenswert.

Ballaststoffreiche Ernährung:

Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten hilft, den Stuhl weicher zu machen und Verstopfung vorzubeugen.

Ausreichend Flüssigkeit:

Ausreichendes Trinken unterstützt ebenfalls die Stuhlregulation und beugt Verstopfung vor.

Bewegung:

Regelmäßige Bewegung regt die Darmtätigkeit an und kann so Verstopfung vorbeugen.